Die Geschichte von NYCity in Kürze
Die europäische Geschichte von New York beginnt mit Giovani Verrazzano, einem für König Francois I. von Frankreich zur See fahrenden Kapitän. Im Jahre 1524 betrat Verrazzano eine große Bucht, die später als der New Yorker Hafen bekannt werden sollte. Das nächste Auftauchen von Europäern in dieser Bucht wurde 85 Jahre später verzeichnet. Im Jahre 1609 erforschte Henry Hudson, ein britischer Seemann, der in Diensten der Niederländer stand, mit seinem Schiff „Halbmond“ die Wasserwege rund um die Bucht. Die Niederländer waren Handelsleute und durch Hudson’s Bericht, der über die zahlreich vorhandenen Biber, Füchse, Marder und andere Pelztiere erzählte, sahen die Niederländer eine Chance ihren sterbenden Pelzhandel wiederzubeleben, den sie vorher mit Russland hatten.
Im Sommer 1624 brachte Kapitän Cornelius 30 Familien aus Holland nach Neu-Niederlande. Damit war der Grundstein gelegt für den Aufstieg einer Stadt, die einmal 8,5 Mio. Einwohner haben sollte. Im Jahre 1626 kaufte Direktor Peter Minuit, ein Deutscher aus Wesel am Rhein, die Insel Manhattan von den Lenapi Indianern für Waren im Wert von 60 Gulden. Da die Lenapi, wie alle Indianer, keinerlei Erfahrung mit Privateigentum hatten, kann man mit Sicherheit sagen, dass sie völlig ahnungslos darüber waren, was die Europäer im Sinn hatten.
Im Jahre 1647 wurde Peter Stuyvesant zum Generaldirektor ernannt und 1653 gründete er Neu-Amsterdams erste Stadtregierung. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Stadt ca. 1.000 bis 1.500 Einwohner, eine Windmühle und 19 Tavernen. Im Jahre 1646 kamen die Engländer mit 4 Fregatten und 2.000 Soldaten und aus New Amsterdam wurde New York, benannt nach dem Herzog von York. Im Jahre 1686 begründete die Dongan Charta (benannt nach Gouverneur Dongan) eine Form der Stadtverwaltung, die bis heute in Kraft ist. Um 1700 lag die Bevölkerungsanzahl bei 5.000 und zu Beginn der Amerikanischen Revolution im Jahre 1776 waren es rund 25.000. Im Jahre 1754 wurde das Kings College – später in das Colombia College umbenannt – gegründet.
Nach der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika wurde die Stadt zur Hauptstadt des neuen Landes bis 1790. Bei der Volkszählung 1790 lag die Bevölkerungsanzahl der Stadt bei 33.000 Einwohner. Im April 1789 wurde George Washington als erster Präsident der USA in der Federal Hall von Manhattan vereidigt. Im Jahre 1811 legte eine Kommission das Straßenraster-System für Manhattan fest, das wir noch heute haben. Noch bis 1825 wurden hunderttausende Rinder zu Henry Astors „Bull’s Head Taverne“ in Lower Manhattan getrieben zum Verkauf und zur Schlachtung. Da der Gestank um diesen Betrieb unerträglich wurde für die wachsende Stadt, kam es zu einer Umsiedelung in die 23. Straße.
In den Jahren 1776, 1835 und 1845 zerstörten Großbrände eine großen Teil der Stadt. Ab 1842 wurde Wasser aus dem Croton Reservoir im Westchester Bezirk in einen See in der Mitte von Manhattan geleitet und von dort aus in ein Reservoir – welches heute die Bibliothek in der 42. Straße und der Bryant Park ist – um endgültig die ausreichende Wasserversorgung für eine effektive Brandbekämpfung sicher zu stellen und auch um den regelmäßigen Ausbruch der Cholera aufgrund unsauberem Wassers zu vermeiden.
Die Black Ball Schifffahrtslinie startete im Jahr 1818 mit einem regulären Service zwischen der Stadt und Liverpool mittels eines Frachtschiffs an jedem 1. eines Monats. Bald darauf machten andere Gesellschaften dasselbe, so dass dadurch ein regulärer Transatlantik-Verkehr zwischen der Stadt und zahlreichen europäischen Häfen begründet wurde. Im Jahre 1831 wurde mit der New York University eine Institution gegründet, die heute über 50.000 Studenten zählt. 1825 wurde der Erie Canal freigegeben, eine Maßnahme welche für den Mittleren Teil des Kontinent über die großen Seen eine Öffnung für Waren und Personen bedeutete, die aus Lower New England und Europa via New York kamen. Die Begründung der Eisenbahn in den 1840er Jahren stärkte ebenfalls die wirtschaftliche Position der Stadt. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt das wirtschaftliche und finanzielle Kraftzentrum der Vereinigten Staaten. Die Volkszählung von 1860 zeigte eine Bevölkerungszahl von 813.000 Einwohnern. Cooper Union, die freie Universität, eröffnete im Jahr 1859. Heute bezieht Cooper Union sein Einkommen hauptsächlich aus der Vermietung von Immobilien aus dem Chrysler Building. Ebenfalls in den 1850er Jahren erwarb die Stadt für 5 Millionen Dollar das Land, welches später der Central Park werden sollte. Die Landschaftsarchitekten Olmsted und Vaux wurden ausgewählt, den Park zu entwerfen und zu bauen – er wurde im Jahre 1873 offiziell eröffnet. In den 1850er Jahren fanden Eisenbahnen auf Trassen ihren Weg in die Stadt. 1883 wurde die Brooklyn Bridge eröffnet, welche von der Roeblig Company gebaut wurde – diese waren Einwanderer aus Schwaben. Das Geschenk von Frankreich an New York – die Freiheitsstatue – wurde für die Öffentlichkeit im Jahre 1886 freigegeben (die Insel, auf der sie steht, gehört eigentlich zu New Jersey).
Zwischen 1860 und dem 1. Weltkrieg kamen ca. 18 Millionen Einwanderer per Schiff nach New York City – die 2 letzten großen Wellen waren Italiener und osteuropäische Juden. Die Überbevölkerung war ein großes Problem, das ab den 1820er Jahren bis zum Ende des Jahrhunderts zu vielen überfüllten, dreckigen Slums auf weiten Teilen von Lower Manhattan führte. Die Massenpanik von 1893 war die Schlimmste welche die Stadt bis heute erlebt hat. Bei einer Gesamtbevölkerung von 1,5 Millionen Einwohnern waren nahezu 100.000 arbeitslos, viele mehr nur kaum beschäftigt und über 20.000 Leute lebten auf der Straße während einem der schlimmsten Winter der Geschichte.
Der Bau der ersten U-Bahn startete 1900, Grand Central und die Stadtbibliothek von New York wurden 1914 eröffnet. Die Bauarbeiten des Woolworth Buildings dauerten 3 Jahre und es wurde 1913 eröffnet. Noch heute zählt es zu den 100 höchsten Gebäude der Vereinigten Staaten. Nach dem 1. Weltkrieg begann in der Stadt die Ära der Art Deco Wolkenkratzer. Viele der schönsten Wolkenkratzer wurden während dieser Periode gebaut, deren Höhepunkte das Chrysler Building 1933 und das Rockefeller Center, ebenfalls 1933, waren. Zu dieser Zeit ergriff die Weltwirtschaftskrise die Stadt und bis nach 1945 gab es keinen weiteren Neubau eines Hochhauses mehr.
Nach dem Krieg verließen viele Industrien – wie zum Beispiel die Textilindustrie – die Stadt und siedelten sich in anderen Ländern an (Fernost, China). Ende der 1980er Jahre stoppte endlich der Abstieg der Stadt. Die Stadt begann sich selbst neu zu erfinden und heute ist sie ein treibender Platz für 8,5 Millionen Personen, von denen 45% keine gebürtigen Amerikaner sind.